Normalerweise arbeiten unsere Hochbau-Lehrlinge mit Ziegel oder Beton. Diese Materialien wurden im Zuge des heurigen Lehrlingsworkshops gegen Kalk- und Schiefersteine ausgetauscht.
Unter dem Titel „Mauern wie in alten Zeiten“ beschäftigten sich fünf unserer Lehrlinge eine Woche lang mit dem Thema Denkmalpflege, der Herstellung von nachhaltigen Bindemitteln und der Sanierung von historischen Steinmauern.
Zu Beginn erhielten die Lehrlinge eine theoretische Einführung von Experten der Universität Innsbruck in Sachen Materialkunde. Mit der richtigen Grundlage im Gepäck ging es dann an die Bauakadamie Tirol in Innsbruck. Dort schulte man die Jungs im Setzen von Steinen und Verfugen von Mauern. Sie durften mit historischen Bindemitteln arbeiten, die von der Universität zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Verputztechniken wurden verfeinert.
Eine ausführliche Stadtführung durch Hall zeigte die Relevanz der Denkmalpflege und sorgte für staunende Augen.
Den Höhepunkt des Projekts bildete zum Abschluss die Burgruine Thaur. Hier durften die Lehrlinge zwei Tage lang unter fachkundiger Anleitung eine Steinmauer wieder errichten und die rissigen und losen Fugen erneuern. Das Alte schätzen und rekultivieren – mit diesem Gedanken und voller Motivation wurde an die Aufgabe herangegangen.
Das Feedback der Lehrlinge zu dieser besonderen Arbeitswoche bereitet uns große Freude. „Es ist cool hier zu mauern, wo andere vor Hunderten Jahren auch gearbeitet haben“, berichtete Julian voller Stolz. „Zukünftig werden wir alte Bauten mit anderen Augen betrachten“, ergänzte Gabriel. Ein gelungenes Projekt, das unseren Lehrlingen es ermöglichte, die alte Handwerkskunst voller Respekt und Anerkennung aufleben zu lassen.
Das Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die dieses besondere Projekt unterstützt und ermöglicht haben.