Interview mit Erich – Polier vom neuen Fröschl Haus

 

Erzähl uns ein bisschen von dir. Wann hast du deine Karriere bei der Firma Fröschl gestartet?

Ich habe meine Lehre am 21.08.1995 bei der Firma Fröschl begonnen. Bereits 3 Jahre nach meiner Lehrabschlussprüfung besuchte ich die Polierschule. Zu dieser Zeit war ich noch ein unbeschriebenes Blatt (lächelnd). Wie sich herausstellte, eine meiner besten Entscheidungen, da ich mittlerweile seit 20 Jahren als Polier mit meiner Mannschaft unser Können unter Beweis stellen darf. Ich kann ehrlich von mir sagen, dass es mir immer noch so viel Freude bereitet wie am Anfang.

 

Wie können wir uns deinen Arbeitstag vorstellen? Welche Tätigkeiten gehören zum Aufgabenbereich eines Poliers?

Es ist wichtig, vorausschauend zu handeln und zu planen. Jeden Morgen teile ich die Mannschaft ein und sage den Männern, was heute ansteht. Dann rechne ich Betonmassen aus, mache Bestellungen, führe die Logistik für die Baustelle und kontrolliere die einzelnen Arbeitsschritte. Wenn Not am Mann ist, packe ich auch immer wieder gerne selbst mit an und betoniere, schale oder führe andere notwendigen Tätigkeiten durch. Der Mannschaftsgeist ist mir sehr wichtig, deshalb unterstütze ich meine Männer, wo ich kann.

 

Als Polier führst du die Mitarbeiter auf der Baustelle. Zusätzlich bildest du auch Lehrlinge aus. Welche Herausforderung bringt diese Aufgabe mit sich?

Im Durchschnitt besteht meine Mannschaft aus 11 bis 25 Personen. Man steht immer wieder unter Druck, denn schließlich müssen die vorgegebenen Termine eingehalten werden. Gerade in stressigen Zeiten gilt es die Mannschaft bei Laune zu halten. Mir ist es wichtig, dass die Männer Spaß bei der Arbeit haben und sich wohlfühlen.

Einen Lehrling auszubilden ist immer spannend. Es ist interessant, wie sich die Jungs entwickeln. Bisher durfte ich 5 Lehrlinge ausbilden. Einer davon ist mittlerweile Techniker geworden.

 

Berichte uns von den Besonderheiten dieser Baustelle. Wie ist es für dich, die neue Firmenzentrale zu bauen?

Aufgrund des Grundwassers standen wir zu Beginn unter enormen Zeitdruck. Die Betonage der Bodenplatte war mit den vielen Vouten sehr aufwändig und zum Teil auch gefährlich. Ich bin froh, dass hier alles gut gelaufen ist.

Eine Besonderheit ist sicherlich auch die Ausführung von den Decken und Wänden in Sichtbeton. Hier mussten wir sehr sorgfältig und genau arbeiten. Die einzelnen Fugen und der Verlauf müssen passen. Das ist uns gut gelungen. Sehr gut gefallen mir auch die Innenhöfe und die hohe Tiefgarage.

Natürlich ist es eine große Ehre, die eigene Firmenzentrale zu bauen, nicht jeder Polier bekommt so eine Chance. Deshalb geben wir uns auch sehr viel Mühe. Ich bin nur ein kleiner Teil vom Team, Großes leistet meine Mannschaft.

 

Wir sind alle schon sehr gespannt auf die Fassade, diese soll in Sichtbeton ausgeführt werden. Bitte gib uns einen kleinen Einblick.

Die Fassade wird sehr schön. Uns erwartet ein fast schon „weißer“ Sichtbeton. Hier nutzen wir die „Sandwich“-Bauweise. Zuerst werden die Blindstöcke gesetzt, dann brauchen wir bei jeder Arbeitsfuge Foamglas, welches als Brandschutz dient. Danach kommt die Dämmung, die Bewehrung und zum Schluss die Schalung für die Betonage.

Die Sichtbetonfassade wird ca. 16 cm dick. Durch die speicherfähige Masse erreichen wir Passivhaus-Standard.

Die Fensterlaibungen werden in verschiedenen Winkeln betoniert. Die Schalung dafür wird eigens von unserer Tischlerei gefertigt.

 

Was sind deine Erwartungen und Ziele für die Zukunft?

In erster Linie die Fertigstellung dieses Projekts (lächelnd). Ich sehe die anderen Poliere schon durchs Fröschl Haus gehen. Sie werden schauen, ob alle Kanten schön sind und alles sauber ist. Das ist aber ganz normal, man schaut halt einfach (lächelnd).

Ich mag komplexe Bauvorhaben. Eine Brücke habe ich zum Beispiel noch nie gebaut, das stelle ich mir sehr spannend vor.

Mal sehen, was noch auf mich zukommt. Ich bleibe motiviert und freue mich auf meine Zukunft bei der Firma Fröschl.